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Eva Gerber, die Gründerin der kispex Zürich und Pionierin der spitalexternen Pflege für Kinder in der Schweiz, geht in Pension

Montag, 22. Januar 2024

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Im Jahr 1994 – also ziemlich genau vor 30 Jahren – hatte Eva Gerber erkannt, dass es in der spitalexternen Gesundheitsversorgung für Kinder eine riesige Lücke gibt: Die Medizin machte laufend Fortschritte, die Betreuung von teilweise schwer pflegebedürftigen Kindern nach deren Spitalaustritt war aber weder sichergestellt noch institutionalisiert.

Zuerst noch im individuellen Rahmen und dann ab 1995 im neu gegründeten Verein kispex Kinder-Spitex Kanton Zürich, hat sie in den letzten drei Jahrzehnten eine Organisation aufgebaut, welche heute nicht mehr wegzudenken ist!

Von den Anfängen am eigenen Küchentisch bis hin zu einer professionellen Organisation mit über 100 Mitarbeitenden, war es ein langer und anstrengender Weg – und gleichzeitig eine sehr sinnstiftende Aufgabe, wie sie selber sagt. Neben dem Aufbau des Dienstleistungsangebotes war immer wieder die Finanzierung der Leistungen der kispex eine fast unlösbare Aufgabe. So wurde zum Beispiel im Jahr 2003 die Finanzierung der Leistungen durch die IV plötzlich massiv gekürzt und der Verein stand kurz davor, die Löhne der Mitarbeitenden nicht mehr zahlen zu können. Dank der Gründung des Gönnervereins der kispex und neu auch durch die Restfinanzierung der Gemeinden konnte auch diese sehr kritische Situation gemeistert und das Angebot für die Kinder und ihre Familien bis heute aufrechterhalten werden.

Neben dem Aufbau und der fortlaufenden Weiterentwicklung der kispex Zürich hat sich Eva Gerber auch stark für die Vernetzung mit den weiteren, später entstandenen Kinder-Spitex-Organisationen in der Schweiz eingesetzt. Sie war bis vor einem Jahr auch Präsidentin des Vereins Kinder-Spitex Schweiz, in dem schweizweit alle Organisationen mit einem entsprechenden Leistungsauftrag zusammengeschlossen sind. In unzähligen Verhandlungsrunden hat sie sich über die Jahre hinweg dafür eingesetzt, dass alle diese Organisationen Rahmenbedingungen vorfinden, welche es ihnen ermöglichen, die bestmögliche Pflege für die Kinder zu Hause zu gewährleisten und gegenseitig voneinander zu profitieren.

Im Zentrum der Bemühung von Eva Gerber stand immer die Empathie für die Kinder und deren Familien sowie der Respekt gegenüber den Mitarbeitenden, welche eine sehr anspruchsvolle und hervorragende Arbeit leisten. In den knapp 30 Jahren ihres Wirkens in der kispex Kinder-Spitex Kanton Zürich konnten über 3'000 Kinder mit fast einer Million Einsatzstunden davon profitieren, dass Eva Gerber eine Idee hatte und diese beharrlich verfolgt und umgesetzt hat.

Der Vorstand der kispex Kinder-Spitex Kanton Zürich will an dieser Stelle seinen Respekt für das Handeln von Eva Gerber aussprechen. Ihr Mut, ihre Weitsicht und ihr Engagement verdienen unsere grösste Hochachtung und Wertschätzung. Wo stünde die Schweiz heute ohne Pionierinnen wie sie?

Wir wünschen Eva für ihren nächsten Lebensabschnitt alles Gute – und natürlich beste Gesundheit! Und wir hoffen, dass sie diese Zeit in vollen Zügen geniessen kann!

Patrik Bailer
Präsident Vorstand kispex Kinder-Spitex Schweiz
bis November 2023

Eva Gerber
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